Mein erster Steingarten
1. Alpinum
Das Nord-Süd ausgerichtete Alpinum, von mir wegen der Form gerne auch als Hünengrab bezeichnet, ist ausschließlich sehr klein bleibenden Hochgebirgspflanzen vorbehalten (Bild 7 Primula hirsuta).
Dass diese im Flachland einen beachtlichen Ausbreitungsdrang haben können, beweisen die Detailfotos (Bild 8 Armeria juniperifolia + 9 Primula unbestimmbar + Bild 10 Campanula aucherii).
Einige werden sogar so groß, dass sie regelmäßig mit der Schere gestutzt werden müssen (Bild 11 Ptilotrichum spinosum ‚Rubrum’) .
Als begleitende Sträucher wurden Rhododendron hirsutum (Bild 12 Rhododendron hirsutum) und Rh. ferrugineum sowie einige Seidelbaste (Bild 13 Daphne sericea + Bild 14 Daphne arbuscula) gepflanzt. Die genannten Rhododendronarten aus unseren Alpen dürften allerdings eines Tages zu mächtig werden und müssen dann versetzt werden.
Auch verschiedene Zwergweiden wie Salix x boydii, eine Naturhybride aus Schottland (Bild 15 Salix x boydii) , S. reticulata aus unseren Alpen (Bild 16 Salix reticulata) und S. myrtilloides, ebenfalls einheimisch, passen sich gut in das Gesamtbild ein.
Auf der Nordseite wird das Alpinum von einer Salix moupinensis (Bild 17 Salix moupinensis), einer Magnolia x loebneri „Leonard Messel“ und einer Chaenomeles x superba „Crimson and Gold“ begrenzt, hinter denen ein Flieder und eine Thuja – von der ich mich ausdrücklich nicht distanziere! – stehen. Dadurch werden kalte Nordwinde gut abgefangen.
Das Alpinum enthält überwiegend Kalk liebende Pflanzen. Im Laufe der Jahre dürfte das Substrat aber wohl einen leicht sauren Charakter angenommen haben, weil sich auch Pflanzen des Urgesteins darin wohlfühlen.
2. Rhododendron-Steingarten
Rechts davon schließt sich wohl mehr ein Steinbeet mit klein bleibenden Rhododendron-Wildarten an, so unter anderen Rhododendron proteoides (Bild 18 Rhododendron proteoides), Rh. pronum (der selten oder eher nie blüht, aber eine Blatt-Schönheit ist), Rh. racemosum, Rh. pemakoense, Rh. forrestii var. repens, Rh. primuliflorum, Rh. myrtilloides, Rh. nitidulum var. Omeiense (Bild 19 Rhododendron nitidulum var. Omeiense).
Dazwischen wurden einige sehr klein bleibende Liliengewächse gesetzt (Bild 20 Nomocharis aperta).
„Überwacht“ werden diese Zwerge von Pinus mugo, Salix helvetica und Sorbus aucuparia “Joseph Rock”, deren Größenwachstum kritisch beobachtet werden müssen. Dieses Beet geht allmählich in größere Sträucher über: Spiraea x bumalda, Rhododendron, Scheinhasel (Corylopsis pauciflora), Cornus kousa „Wietings Select“ und einer Birke.
Der derzeit blühende Vergissmeinnicht-Teppich verdeckt die Steinstrukturen weitgehend. Aber wer ist schon so roh im Herzen, dass er es fertigbrächte, Vergissmeinnicht während der Blüte auszureißen?
Der Gartenteil setzt sich fort mit hoch wachsenden Rhododendren, Arten und Sorten, die von einer inzwischen 7 m hohen Japanischen Kirsche beschirmt werden. Ein kleiner Tümpel mit Wasserspeier rundet diesen Teil des Gartens ab (Bild 21 Wasserspiele I).
3. Tröge
Einige besonders empfindliche Schätze halte ich in Steintrögen, um sie durch eine Überdachung mit einer Plexiglasscheibe vor übermäßiger Winternässe schützen zu können. (Bild 22 Androsace helvetica + Bild 23 Ranunculus parnassifolius).
Wie alles Steinmaterial in meinem Garten sind auch die Tröge aus Lungenbasalt, der in unmittelbarer Nähe gebrochen wurde. Da die hiesige Steinindustrie schon sehr lange brach liegt, dürften die Tröge so ca. 100 Jahre alt sein. Wir fanden sie auf dem Grundstück, wo sie vom Vorbesitzer vergraben worden waren. Fragt mich nicht warum. Möglicherweise wollte er sie vor marodierenden Steintrogdieben retten.
Weiter geht es im Kapitel: Mein zweiter Steingarten.
Letzte Aktualisierung: 23.2.2015 - © Garten-pur GbR