Vergrößerungsobjektiv EL Nikkor 50 mm 2,8

Preiswert in den extremeren Makrobereich mit dem EL Nikkor 2,8 50 mm

Vergrößerungsobjektive stammen aus der 'analogen' Zeit, als man Negative vergrößert auf Fotopapier belichtet hat. Dafür sind sie optimiert, d.h. für Vergrößerungsmaßstäbe zwischen ca. 1:4 und 1:20. Das EL Nikkor 2,8 50 mm bietet sehr gute Abbildungsleistungen zu einem derzeit günstigen Preis (ich konnte meines bei Ebay in Top-Zustand für 30 € + Versandkosten erwerben – vergleichbare Optiken von Rodenstock oder Schneider Kreuznach sind oft teurer).

Als Vergrößerungsobjektiv hat es keine Fokussiereinrichtung, d.h. man benötigt mindestens eine Fokussierschnecke oder besser gleich ein Balgengerät. Das EL Nikkor mit M39 Gewinde kann gut im Nahbereich von ca. 1:5 bis 1:2 eingesetzt werden. In Retrostellung am Balgengerät bietet es eine gute Qualität von 1:1 bis ca. 4:1. Das Filtergewinde des 6-linsigen Objektivs ist 40,5 mm, Adapter sind günstig zu erhalten. - Die Randschärfe des Objektives nimmt mit stärkeren Vergrößerungsfaktoren ab, durch Abblenden kann man etwas gegensteuern. Detailliertere Informationen hier. Für beste Ergebnisse sollte man auf 4 bis 5,6 abblenden. Fotos vom Objektiv siehe Abb. 1 und 2. Die Optik ist in Kunststoff gefasst, macht aber einen ziemlich soliden Eindruck.


Das EL Nikkor 2,8 50 mm an meinem Novoflex Balgengerät 

In Normalstellung mit dem M39 Gewinde und Adapter auf M42 an mein Balgengerät montiert kann ich nur mit Abbildungsmaßstäben um 1:1 fotografieren, da sich der Balgen nicht weiter zusammenschieben lässt.

Komfortabler kann ich es in Retrostellung benutzen. Da der Adapter vom Filtergewinde mit 40,5 mm auf M42 am Balgengerät ziemlich fummelig ist, habe ich zunächst von 40,5 auf 45 mm adaptiert und dann von 45 mm auf M42 (Abb. 3).

Auch hier diente wieder mein kleiner nur 25 mm hoher Netsuke-Drache als Motiv (Abb. 4), den ich schon für mehrere Makros eingesetzt habe (siehe Abb. 5, 6 und 7 auf dieser Seite). Ich bin auf einen Abbildungsmaßstab von ca. 1,5 zu 1 gegangen. Abb. 5 zeigt ein Foto mit Blende 5,6, fokussiert auf die kleinen Kratzer in den Augen des Drachen.

Abb. 6 zeigt einen Stack aus 13 Fotos von demselben Kamerastandpunkt, ebenfalls Blende 5,6. Ich habe, kontroliert durch die Lupenfunktion der Kamera, den kleinen Drachen mittels einer Einstellschiene so verschoben, dass ich einander ein wenig überlappende Einzelbilder erhielt. Die Abb. 8 auf dieser Seite zeigt den Aufbau. Die Einzelbilder habe ich mit der Stackfunktion in Photoshop CS 6 zusammen gerechnet.

Abb. 7 ist ein Stack aus 12 Einzelaufnahmen des Auges einer Waldschwebfliege (Volucella pellucens) bei einem Abbildungsmaßstab von ca. 4 zu 1.


Mich hat das EL-Nikkor überzeugt: Es bietet sehr gute Abbildungsleistung zu einem günstigen Preis - Voraussetzung: Ein Balgengerät (oder eine Fokussiereinrichting).

EL Nikkor 2,8 50 mm bei Ebay

Eine Alternative wäre ein Schneider Kreuznach Componon 50 mm, Lichtstärke 2,8 oder 4, gute Qualität zu einem ähnlichen Preis. Aus Dunkelkammerzeiten hatte ich noch eines, ich müsste mal auf dem Speicher auf die Suche gehen ....

Schneider Kreuznach Componon 50 mm bei Ebay

Es kommt auch ein Rodenstock Rodagon 2,8 50 mm in Frage, das eine vielleicht noch ein Quentchen bessere Qualität liefert, allerdings zu einem oft höheren Preis. Ob die Apo Rodagone den erheblichen Mehrpreis wert sind, bezweifle ich - solange wir nicht von extremen Vergrößerungsmaßstäben in der analogen Dunkelkammer reden, und solange uns nicht die Bildfeldwölbung im Randbereich interessiert (für mich als mFT-Fotograf ist der Randbereich sowieso nachgeordnet) .

Rodagon 2,8 50 mm bei Ebay


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Letzte Aktualisierung: 25.12.2019  -  © Garten-pur GbR