Empfehlenswerte Rhododendron-Arten Teil 2

Rh. camtschaticum (Subgenus Therorhodion) - L (26)

Ungewöhnliche Art, die sich kaum einfügen ließ. Hübscher, ganz flach wachsender Strauch, der erstaunlich große Blüten produziert. Üblicherweise violett-rot. Es gibt aber auch deutlich besser aussehende rein rote und weiße Auslesen. Vorkommen: Alaska, Beringstraße, Kamtschatka, Nord Japan. Völlig winterhart. Namensbedeutung: von der Kamtschatka.

 

Rh. chamaethomsonii (Sub-Sektion Neriiflora) - I

Niedrig bleibender Strauch, der bei uns kaum mehr als 30-40 cm erreicht. Seine leuchtend roten, trompetenförmigen Blüten sind von wachsartiger Struktur. Allerdings dauert es recht lange, bis er zu blühen beginnt. Dann aber ist er überaus schön. Eine Zierde für jeden Steingarten. Gut winterhart. Vorkommen: Yunnan, Tibet, Nord-Burma. Namensbedeutung: kleiner Rh. thomsonii.

 

Rh. clementinae (Sub-Sektion Taliensia) - I (27)

Wie nahezu alle Rhododendren aus der Taliensia-Sektion recht winterhart und eine ausnehmend schöne Blattpflanze (max. 1,50 m), aber leider über viele Jahre blühfaul. Bei meiner warte ich seit 7 Jahren auf die erste Blüte. Dennoch eine Zierde für jeden Schattengarten. Vorkommen: Yunnan, Sichuan, Süd-Ost Tibet. Benannt nach George Forrests Ehefrau  Clementine.

 

Rh. cinnabarinum ssp. xanthocodon (Sub-Sektion Cinnabarinum) - I (28 + 29)

Diese Art, wohl eher unter Rh. concatenans bekannt, ist wohl die härteste unter den  Rh. cinnabarinum-Varietäten, die allgemein zu weich für hiesige Verhältnisse sind. Eine der schönsten Wildarten mit aprikot-farbigen Blüten. Wird bis zu 1,50 m hoch, ist sehr schutzbedürftig und mehltauempfänglich. Bei meinem Klon ist die Echtheit sehr fraglich (aber ich frage einfach nicht). Vorkommen: Süd-Ost Tibet. Namensbedeutung: gelbe Glocke.

 

Rh. concinnum (Sub-Sektion Triflora) - I (30a + 30b)

Die Rhododendren der Triflora-Sub-Sektion sind recht empfindlich und nur für wirklich geschützte Gärten zu empfehlen. Die Art Rh. concinnum hingegen ist deutlich robuster. Im Handel ist meist eine angebliche Varietät unter dem Namen Rh. pseudoyanthinum, der bis zu 1,80 m hoch wird (so bei mir). Es gibt Klone mit sehr hübschen rubinroten Blüten. Wie alle Triflora-Arten blüht auch Rh. concinnum bereits als junge Pflanze sehr reich, doch leider halten sich die Blüten nur sehr kurz. Deshalb möglichst schattig pflanzen. Vorkommen: Sichuan/China. Namensbedeutung: ineinander verschränkt.

 

Rh. cuneatum (Sub-Sektion Lapponica) - I

Wie alle aus dieser Sub-Sektion, zu der auch der berühmte, aber selten „echte" → Rh. impeditum zählt, ist auch diese Art sehr winterhart. Mit max. 1 m ist sie eine der Großen in dieser Sektion, deren Vertreter überwiegend recht klein (30 - 40 cm) bleiben. Die Blüten sind nicht sonderlich attraktiv (violett). Etwas für Sammler. Vorkommen: Yunnan, Sichuan. Namensbedeutung: keilförmig (bezieht sich auf die Blattform).

 

Rh. dauricum (Sub-Sektion Rhodorastra) - I/L

Ähnelt sehr stark → Rh. mucronulatum und ist sehr frosthart. Unter optimalen Bedingungen wird der Strauch bis zu 1,50 m hoch. Leider fallen die rosa-violetten Blüten sehr leicht Spätfrösten zum Opfer. Sonst aber ein herrlicher Blüher. Insbesondere der Klon „Midwinter" (F.C.C.) ist ein prachtvolles Schmuckstück. Vorkommen: Nord-China, Nord-Ost Asien, Japan. Namensbedeutung: von Dauria (Sibirische Landschaft).

 

Rh. decorum (Sub-Sektion Fortunea) - I (31)

Beachtlich groß werdender Rhododendron (3-4 m und mehr) mit herrlich weißem, bei manchen Klonen auch leicht rosa angehauchtem Blütenstutz und angenehmem, kräftigem Duft. Ebenso ein prachtvoller, dekorativer Bestandteil des Schattengartens. Einigermaßen winterhart, dennoch wegen der großen Blätter schutzbedürftig. Vorkommen: Yunnan, Sichuan. Namensbedeutung: schmückend.

 

Rh. discolor → Rh. fortunei

 

Rh. ferrugineum (Sub-Sektion Rhododendron) - I (1)

Unsere heimische Alpenrose ist im Flachland nicht ganz so einfach zu halten. Vielen stirbt sie vorzeitig ab, denn gar so winterhart, wie man meinen möchte, ist sie nun doch nicht, anderen blüht sie zu armselig, um als Gartenzierde zu gelten. Sie ist eher etwas für Sammler. Ich finde sie zauberhaft und meine, sie sollte in keinem Steingarten fehlen. Die Blüten sind recht klein, leuchten aber in einem überaus kräftigen  Rosa-Rot, das sehr schön mit den tief-dunkelgrünen Blättern harmoniert. Vorkommen: Alpen, Pyrenäen, Apennin. Namensbedeutung: rostfarben (bezieht sich auf die Farbe der Schuppen auf der Blattunterseite).

 

Rh. forrestii (Sub-Sektion Neriiflora) - I (11)

Ein zwergiger Rhododendron zum Zähneausbeißen. Ein recht unscheinbares, am Boden kriechende Sträuchlein, das allein durch die oft unerfüllt bleibende Herausforderung, es zum Blühen zu bringen seine Gartenwürdigkeit erhält. Sonst würde es vermutlich kaum jemand anpflanzen. Aber wenn diese Art, die oft auch als Rh. forrestii var. repens bezeichnet wird, mit einer überraschend großen Glocke von wachsartiger Textur in einem leuchtenden Rot blüht, dann jubelt das Sammlerherz. Der Klon R. 59174 von J. Rock's Expedition 1923/24 soll noch der blühfreudigste sein. Dennoch kann eine Wartezeit von mehreren Jahren bevorstehen. Eigentlich recht winterhart, aber nicht gut auf Kahlfröste zu sprechen. Deshalb locker mit Tannenreiser abdecken. Vorkommen: Süd-Ost Tibet, Yunnan, Burma. Namensbedeutung: benannt nach George Forrest, Pflanzensammler in China.

 

Rh. fortunei (Sub-Sektion Fortunea) - I  (32)

Ebenfalls ein recht groß werdender Rhododendron (bis zu 3 m) mit hervorragenden Eigenschaften. Große, duftende Blüten in weiß-rosa Farbtönen. Die Winterhärte ist recht gut, dennoch sollte er wegen seiner Größe geschützt stehen. Vorkommen: Zhejiang, Ost-China. Namensbedeutung: benannt nach Robert Fortune, Pflanzensammler in China)

Besonders schön ist die Unterart Rh. discolor (Name: verschiedene Farben), auch wegen der relativ späten Blüte im Juni-Juli, sowie dessen Unterart Rh. houlstonii (benannt nach G. Houlston, einem Freund von E.H. Wilson) die von manchen aber auch als Naturhybride eingestuft wird und die früher blüht, aber kräftiger rosa getönt ist.

 

Rh. haematodes (Sub-Sektion Neriiflora) - I

Wie der Name schon andeutet, ein blutrot blühender Rhododendron, der recht klein bleibt (max. 1 m) und auch durch seine hübschen Blätter, die unterseits mit einem braunen Filz bedeckt sind, besticht. Eine sehr wertvolle Wildart, die, wie alle aus dieser Sub-Sektion, bei uns eines guten Winterschutzes bedarf und recht lange auf die Blüten warten lässt. Vorkommen: Yunnan. Namensbedeutung: Blut-ähnlich.

 

Rh. hippophaeoides (Sub-Sektion Lapponica) - I

Ein in seinen besten Auslesen wunderschönes Sträuchlein bis max. 1 m, das zusammen mit der Art → Rh. russatum dem bei Rhododendren fehlenden reinen Blau am Nächsten kommt. Die grau-grünen, beschuppten Blättchen erinnern bei manchen Klonen tatsächlich an Sanddorn. Vorkommen: Yunnan, Sichuan. Namensbedeutung: Sanddorn-ähnlich.

 

Rh. hirsutum (Sub-Sektion Rhododendron) - I  (33)

Das Pendant zu → Rh. ferrugineum, meist in den östlichen Kalkalpen vorkommend und deshalb als „kalkhold" bezeichnet. Die Diskussion darüber ist recht kontrovers. Denn meist wird übersehen, dass auch diese Art ihr Wohlbefinden aus einer mehr oder minder dünnen Rohhumusschicht bezieht. Auch gibt es durchaus Regionen, wo Rh. hirsutum und Rh. ferrugineum zusammen vorkommen. Beide Arten sind sich sehr ähnlich. Rh. hirsutum ist aber gut an den Blättern zu unterscheiden, die blasse, und nicht rostrote Schuppen tragen, und die bewimpert sind. Vorkommen: östliche Alpenregion. Namensbedeutung: rauhaarig.

 

Rh. houlstonii → Rh. fortunei

 

Rh. impeditum (Sub-Sektion Lapponica) - I  (34)

Der inzwischen wohl bekannteste Rhododendron, der in jedem Einkaufzentrum angeboten wird. Diese Pflanzen sind aber nicht „echt", sondern irgendeine, offenbar leicht durch Stecklinge vermehrbare Hybride. Die richtige Art, nur etwa 30 cm hoch werdend, hat grünere und deutlich größere Blätter, ist aber nicht unbedingt schöner. Meist blüht er auch nicht sonderlich reich und die Farbe ist auch nicht gerade beglückend. Eigentlich nur ein Sammlerstück. Der Habitus ist recht hübsch, wenn er halbkugelig gewachsen ist. Vorkommen: Yunnan, Sichuan. Namensbedeutung: verwickelt (gemeint ist das Zweiggewirr).

 

Rh. insigne (Sub-Sektion Argyrophylla) - I  (35a + 35b)

Diese herrliche Blatt- und Blütenpflanze, bis zu 1,80 m hoch werdend, ist der Stolz eines jeden Sammlers. Nur wenige Rhododendren können ihr das Wasser reichen. Die Blätter sind unterseits mit einem Indumentum überzogen, die wie eine kupfrige Metallschicht wirkt, was im Pflanzenreich nichts Vergleichbares hat. Die Blüten prangen in zarten Rosatönen in einem geschlossenen Blütenstutz. Nach einigen Jahren ist diese Art durchaus blühfreudig. Obwohl winterhart, sollte die Pflanze schattig stehen, um den Blühzeitraum zu verlängern. Vorkommen: Sichuan. Namensbedeutung: ausgezeichnet.

 

Rh. lacteum (Sub-Sektion Taliensia) - I

Ein Rhododendron für sehr Geduldige: langsam wachsend, später aber von königlicher Erscheinung. „King of Cangshan" (= Gebirge in Yunnan) hat ihn jemand auch genannt. Eine schwierige Pflanze, eine Herausforderung, aber lohnenswert, wenn nach vielen Jahren große, zartgelbe Blütenstutze aufbrechen. Bis dahin ist diese Art eine sehr attraktive Blattpflanze, die 2-3 m hoch werden kann. Meine ist leider erst 60 cm hoch. Vorkommen: Yunnan, Sichuan, Burma. Namensbedeutung: milchig (bezieht sich auf gelb-weißliche Blütenfarben).

 

Rh. luteum (Sub-Sektion Pentanthera) - L (4)

Die zu Recht überaus beliebte, leuchtend gelb blühende „Azalee", die mit ihrem Duft den Garten verzaubern kann. Dieser leicht zu haltende Strauch, der über 3  m hoch werden kann, sollte viel häufiger gepflanzt werden, zumal er auch noch eine herrliche Herbstfärbung annimmt. Einziges Problem ist seine Mehltau-Neigung. Vorkommen: Kaukasus, Schwarzes Meer-Gebiet. Namensbedeutung: gelb.

 

Rh. makinoi (Sub-Sektion Pontica) - I (36)

Ebenfalls ein prachtvoller Rhododendron, der alle Tugenden in sich vereint: schöne Erscheinungsform, Blütenreichtum, Winterhärte. Durch seine sehr schmalen Blätter ist er mit Sicherheit ein Hingucker im Garten. Ab einem gewissen Alter kann er mit klar-rosa Blüten überschüttet sein. Vorkommen: Japan. Namensbedeutung: benannt nach dem japanischen Botaniker T. Makino).

 

Rh. mucronulatum (Sub-Sektion Rhodorastra) - L (37)

In allem sehr → Rh. dauricum ähnlich, Blüten aber mehr rosa-farbig. Es gibt zauberhafte Zwergformen, die nur 30-60 cm hoch werden und die von der koreanischen Insel Cheju stammen. Ansonsten ebenfalls bis zu 1,5 m  wachsend. Stark Spätfrost gefährdet. Vorkommen: Nord-Ost Asien, Japan, Korea. Namensbedeutung: mit kleiner Spitze (gemeint ist das Blatt).

Letzte Aktualisierung: 21.2.2006  -  © Garten-pur GbR