Rosen zur Dachbegrünung
Neue Verwendungszwecke für 'Alte Rosen' IV
Rosen auf dem Dach? Da schüttelt man zuerst mal den Kopf, aber angedacht war hier einmal die Verwendung geeigneter Wildrosenarten für die extensive Begrünung und die Verwendung alter, robuster Sorten für die intensive Dachbegrünung mit stärkeren Substratauflagen oder für Pflanzgefäße.
Extensive Dachbegrünung
Diese Dachbegrünungen zeichnen sich durch relativ geringe Substratstärken, starke Feuchtigkeitsschwankungen und je nach Exposition der Dächer auch durch starke Windbelastung und hohe Sonneneinstrahlung aus.
Die verwendeten Rosen müssen also hiermit einigermaßen fertig werden und am Naturstandort unter ähnlichen Voraussetzungen gedeihen.
Von Interesse wären evtl.:
- Rosa coriifolia
- Rosa gallica (Substrat nicht zu leicht, Ausläufer!)
- Rosa glauca
- Rosa elliptica (Substrat nicht zu leicht)
- Rosa jundzillii
- Rosa pimpinellifolia
- Rosa villosa
- Rosa glutinosa (wärmeliebend)
- Rosa sicula (Ausläufer, wärmeliebend)
- Rosa serafinii (wärmeliebend)
- Rosa fedschenkoana
- Rosa phoenicia
- Rosa arkansana
- Rosa foliolosa
- Rosa stellata (wärmeliebend)
Problematisch ist die starke Ausläuferbildung vieler Arten. Diese dürfen also nur in kleinen Stückzahlen verwendet werden und eine Wurzelverletzung bei der Pflege ist zu vermeiden, sonst erhält man bald eine Monokultur. Veredlungen bringen hier keine Lösung, da die Arten dann meist ein verändertes Wuchsbild aufweisen (meist höher!).
Von den 'Alten Rosen' kommen nur wenige Sorten in Frage, einerseits aus standörtlichen Gründen, andererseits aus ästhetischen Gründen, da die sonstige Bepflanzung solcher Dächer hauptsächlich aus Wildgräsern und –stauden besteht. Möglich wären evtl. Rosa pimpinellifolia-Hybriden wie 'Wilhelm' oder 'Single Red' etc.
Intensive Dachbegrünung
Hier sind die Bedingungen nicht so extrem. Oft werden die Pflanzen in Gefäßen gezogen, d.h. den Pflanzen steht mehr Substrat zur Verfügung. Wasser- und Nährstoffhaushalt sind ausgeglichener als bei der extensiven Variante.
Problematisch ist bei der Gefäßkultur jedoch die Erhitzung des Wurzelraums durch intensive Einstrahlung, ebenso das Durchfrieren im Winter.
Sowohl bei der Kultur in Beeten wie in Gefäßen auf ebenen Dächern sind starke Windbelastungen ein Problem, oft kommt es zu sogenannten 'Düsenwirkungen' zwischen benachbarten Gebäuden.
Wichtig für die verwendeten Sorten sind also Frosthärte, kompakter Wuchs, allgemeine Gesundheit und natürlich auch schöne Blüte.
Eventuell geeignete Sorten:
- 'Felicité Parmentier'
- 'Jeanne d'Arc'
- 'Belle Isis'
- 'St.Nicholas'
- 'De Meaux'
- 'Pompon de Bourgogne'
- 'Mme Boll'
- 'Jacques Cartier'
- 'Rose de Resht'
- 'James Veitch'
- 'Little Gem'
- 'Mousseline'
- 'Souvenir de Malmaison' (für mildes Klima)
- 'Hermosa'
- Remontant-Hybriden: einige, v.a. kompakte Sorten möglich
- 'William III'
- 'Single Red'
Alois Leute - Text © 12.2.2004
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Letzte Aktualisierung: 23.2.2015 - © Garten-pur GbR