Bildbearbeitung 1: Bild verkleinern und komprimieren 

In diesem Artikel geht es darum, wie man Bilder von einer Digitalkamera oder von einem Scanner so bearbeitet, dass man sie ins Internet stellen kann (am Beispiel von Garten-pur).

Eine praktische Anleitung zum Verkleinern von Bildern mit der kostenlosen Software IrfanView gibt es hier.

Digitalkameras liefern je nach ihrer Auflösung und den Voreinstellungen unterschiedlich große Bilder. Z.B. erzeugt eine Canon Digital Ixus 40 je nach Einstellung Bilder mit 2.272 x 1.704 Pixel bei einer Dateigröße von ca. 1 MB = Megabyte, eine Nikon D 700 erzeugt bei Einstellung auf höchste Qualität Bilder mit 4.256 x 2.832 Pixel, dabei erreichen die Dateigrößen 12-18 MB.

Solche Bildgrößen sind prima, wenn man davon gute Ausdrucke machen will, aber für das Internet sind sie viel zu groß. Deshalb müssen sie verkleinert und komprimiert werden.

Ziel ist dabei eine möglichst gute Bildqualität bei akzeptabler Dateigröße.

Thema des Artikels sind deshalb:

  • Eine akzeptable Bildgröße (Breite, Höhe)
  • Das richtige Bildformat (JPEG)
  • Die optimale Dateigröße (in KB).

    Anmerkung:
    Die Farbtiefe (Anzahl der Farben, aus denen das Bild zusammengesetzt ist) wird hier ausgeklammert. Denn eine Reduzierung der Farbtiefe wirkt sich schnell in einer stark verminderten Bildqualität aus. - In diesem Artikel wird deshalb davon ausgegangen, dass das Bild in der Farbtiefe des Ursprungsbildes weiter verarbeitet wird. Dies dürfte bei den meisten Digitalkameras eine Farbtiefe von 24 Bit sein. 

 

Bildgröße (Breite, Höhe) anpassen

Welche Bildgröße ist die 'richtige'? - Die meisten User haben heute Bildschirmauflösungen von mindestens 1024 x 768 Pixeln eingestellt (das hat mit der Größe des Bildschirms nichts zu tun). D.h. Bilder, die breiter oder höher sind, passen nicht ganz auf den Bildschirm. Man muss scrollen, um sie ansehen zu können. Und vor allem das horizontale Scrollen ist ungeheuer störend.

Allerdings rechnen viele Browser große Bilder automatisch so um, dass sie in das Browserfenster passen, ohne dass man scrollen muss. Dann fällt es nicht auf, wenn ein Bild größer ist. Wenn jemand aber dieses Feature im Browser nicht hat / deaktiviert hat, oder wenn er eine langsame Internetverbindung hat, dann ist das mit so großen Bildern schon störend.

Deshalb sollten Bilder in der Regel max. ca. 750 bis 800 Pixel Breite und 600 bis 750 Pixel Höhe nicht überschreiten.

Alle Programme zur Bildbearbeitung bieten Funktionen zur Veränderung der Bildgröße. Man muss nur darauf achten, dass als Maßeinheit Pixel eingestellt sind (und nicht etwa Zentimeter oder Inch). Bei den meisten Programmen ist es möglich, die Proportionen des Bildes beim neu Berechnen beizubehalten, d.h. man stellt nur z.B. die gewünschte Breite ein, und das Programm errechnet die zugehörige Höhe automatisch.

Durch das Herunterrechnen der Bildgröße verkleinert sich auch die Dateigröße.

Anmerkungen und Tipps

Soll nur ein Bildausschnitt gezeigt werden, so muss dieser zuerst erzeugt werden. Danach erst erfolgt falls nötig ein weiteres Herunterrechnen der Bildgröße.

Etwaige Bearbeitungen des Bildes wie z.B. Tonwertumfang, Helligkeit / Kontrast, Farbe etc. und Retuschen macht man am besten vor dem Herunterrechnen der Bildgröße und speichert das bearbeitete große Bild ab, um es später für etwaige andere Zwecke zur Verfügung zu machen. Schärfen oder Weichzeichnen dagegen geschehen am besten im Endformat.

Etwas bessere Ergebnisse erzielt man beim Herunterrechnen, wenn man durch ‚natürliche' Zahlen teilt, also etwa auf  ½ oder 1/3 der Ausgangsgröße umrechnet. Die Software entfernt dann jedes zweite Pixel oder 2 von jeweils 3 ... das Resultat sind bessere Ergebnisse als beim Umrechnen auf etwa das 1/2,78 fache. - Allerdings sind viele moderne Bildbearbeitungsprogramme mittlerweile so gut, dass dieser Faktor bei Bildern fürs Web in der Praxis zu vernachlässigen ist.

Schärfen des heruntergerechneten Bildes kann die Qualität verbessern, sollte aber zurückhaltend eingesetzt werden. Denn durch zu starkes Schärfen entstehen an schräg verlaufenden Linien Stufen. - Auch ist zu beachten, dass durch das Scharfzeichnen der Detailreichtum des Bildes zunimmt, d.h. die Datei wird größer.

 

Dateiformat wählen

Das am weitesten verbreitete und deshalb am besten geeignete Dateiformat für Bilder ist JPEG (Abkürzung für Joint Photographic Experts Group, die das nach ihr benannte Format entwickelt hat). Diese Dateien haben in der Regel die Endung .jpg oder auch .jpe

JPEGs bieten akzeptable Kompressionsmöglichkeiten, die oft erforderlich sind, um bestimmte Dateigrößen nicht zu überschreiten.

Die meisten Digitalkameras speichern direkt in JPEG (wobei man i.d.R. die beste verfügbare JPEG-Qualität wählen sollte). D.h. die meisten Fotografen müssen keine Änderung am Dateiformat vornehmen.

Einige Kameras (D-SLR und gute Kompakte) und die meisten Scanner bieten sog. Raw-Formate an, deren Qualität noch besser ist. Liegen die Bilder im Raw-Format vor, müssen sie fürs Web in JPEG konvertiert werden. Falls eine solche Konvertierung nötig ist, sollte sie zusammen mit der nötigen Komprimierung als letzter Bearbeitungsschritt erfolgen, d.h. beim Komprimieren.

 

Dateigröße: Komprimieren fürs Web

Komprimieren und Abspeichern sind die letzten Bearbeitungsschritte vor dem Hochladen des Bildes.

Große Dateien erfordern längere Übertragungszeiten als kleine. D.h. User mit nicht so schnellen Internetverbindungen müssen warten. Außerdem entstehen durch größere Datenmengen Kosten, vor allem auf dem Server (Speicherplatz und Backup: Löwenanteil der Kosten von Garten-pur), weniger bei der Übertragung (sog. Traffic - heute i.d.R. billig). -

Deshalb ist die Dateigröße bei Garten-pur begrenzt: Direkt im Forum auf 80 KB, in der Galerie auf 100 KB.

Wichtig: Dateigrößen-Angaben scheinen zu variieren. Man sollte sich deshalb nur auf die Angaben des Kompressionsprogramms verlassen bzw. auf die Angabe in den Dateieigenschaften (mit rechter Maustaste auf die Datei klicken) - dort finden sich die Angaben 'Größe' und 'Größe auf Datenträger'.

Das liegt daran, dass eine Datei fester Größe je nach Festplatte unterschiedlich viel Speicherplatz belegt. Die Festplatten sind in Blöcke bestimmter Größe eingeteilt, deren Größe von der Gesamtgröße der Festplatte, der Formatierung etc. abhängt. Eine Datei belegt deshalb auf dem Datenträger i.d.R. mehr Platz, weil sie selten genau die Blockgrößen ausfüllen wird. - Beispiel: Blockgröße 15 KB, dann belegt eine Datei von 96 KB tatsächlicher Größe auf der Platte 105 KB.

Das Standardverfahren zur Erzeugung hinreichend kleiner Dateigrößen ist die JPEG-Komprimierung.

JPEGs können unterschiedlich stark komprimiert werden. Eine stärkere Komprimierung führt zu kleineren Dateigrößen (was wünschenswert ist), aber auch zu Einbußen bei der Qualität. Deshalb muss der richtige Kompromiss zwischen Bildgröße und Qualität gefunden werden.

Der Komprimierungsgrad wird üblicherweise in Prozent eingestellt. Dabei bedeutet 100%: keine Kompression. Entsprechend ist 80% eine geringe und 50% eine stärkere Kompression.

Oft ist es auch möglich, auf einem Schieberegler die gewünschte Qualität einzustellen (zwischen hoher und niedriger Qualität). Um hier optimale Ergebnisse zu erzielen, muss man sich durch Ausprobieren herantasten.

Ideal ist es, wenn die Software die Möglichkeit bietet, eine maximale Dateigröße einzustellen - dann muss man nicht lange herumprobieren.

Generell gilt: Je weniger Details ein Bild enthält, um so besser kann es komprimiert werden. Ein Baum mit vielen Ästen z.B. hat sehr viele Details, einzelne Blätter vor einem unscharfen Hintergrund dagegen viel weniger. (s. Beispiele). 

Anmerkungen und Tipps

Es empfiehlt sich, den fertigen Bildern sinnvolle Namen zu geben. So kann es hilfreich fürs spätere Wiederfinden sein, dem Bild fürs Web einen Namensbestandteil zu geben, der mit dem des Originals teilidentisch ist (vielleicht die laufende Nummer des Fotos), dazu dann vielleicht den Zusatz ‚web'. - Beispiel: 12345_web.jpg

Ferner sollte man unbedingt im Dateinamen alle Sonderzeichen, Leerzeichen etc. vermeiden - also keine ä ö ü, ß,! ! § $ % & usw., damit es nicht zu Anzeigeproblemen kommt.

 

Größere Bilder ins Web stellen

Leider reichen die 80 bzw. in der Galerie angebotenen 100 KB oft nicht aus, um detailreiche Bilder in guter Qualität zu erzeugen, oder man möchte eben gerne größere Bilder zeigen.

In dem Fall besteht die Möglichkeit, über Bildportale wie Picasa oder Flickr zu gehen. Hier kann man Bilder auf dem eigenen PC oder Mac verwalten, bearbeiten und auch Wunsch ins Web hochladen. Picasa z.B. rechnet die Bilder dann automatisch um, so wird z.B. eine maximale Breite von 1.600 Pixeln angeboten (Höhe entsprechend Bildformat).

Diese Bilder kann man dann entweder verlinken (Link in einen Post einfügen => Anklicken des Links führt zu Picasa, wo das große Bild angezeigt wird) oder über dem IMG-Tag direkt einbinden. Beim Verlinken ist es höflich dazuzuschreiben, dass der Link auf ein großes Bild führt. Beim Einbinden sollte man bedenken, dass ein Einbinden großer Bilder über den IMG-Tag störend ist, weil dann die Posts unnötig groß aufgespannt werden und die Seiten langsamer laden. Also sollte man ein kleines Vorschaubild erzeugen (Picasa bietet mehrere Größen zur Auswahl), dieses im Post einbinden und mit dem großen Bild verlinken. 

Picasa ist darüber hinaus eine interessante Software zur Verwaltung und Verschlagwortung großer Bildermengen auf dem eigenen PC. Bemerkenswert ist auch die Gesichtererkennung (Achtung: Bildern zugewiesene Namen nicht im Web veröffentlichen ohne Zustimmung der Beteiligten!). 

 

Anmerkung

Bildportale und Photo Sharing Sites, die den Betrachter mit Werbung 'beglücken', sehen wir bei Garten pur nicht so gerne. 

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Letzte Aktualisierung: 19.3.2011  -  © Garten-pur GbR