Eine Garten-pur Empfehlung

 

 

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The Wirtz Gardens

The Wirtz Gardens

von Taylor, Patrick (Text), Marco Valdivia (Photos)
Wirtz International, Schoten, Belgien 2004

gebunden, 2 Bände im Schuber, 600 Farbphotos, 57 farbige Gartenplän

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In zwei gewichtigen Bänden werden 57 Projekte der belgischen Gartengestalter-Familie Wirtz vorgestellt. Pro Garten gibt es eine Seite Text, einen recht kleinen, aber erkennbaren Gartenplan (leider ohne Bemaßung) und viele wunderbare großformatige Photos.

Der beschreibende Text ist knapp, geht aber auf die wichtigsten Punkte ein und nennt die verwendeten Pflanzen, manchmal etwas summarisch, meistens aber mit vollständigem botanischen Namen einschließlich der Sorte.

Die vorgestellten Projekte umspannen eine recht lange Zeit und diverse europäische Länder sowie ein weites Spektrum von relativ kleinen Privatgärten über die Rekonstruktionen historischer Gärten/Parks bis zu Industrieobjekten, verschiedenartigen Siedlungen und öffentlichem Grün (Parks, Universitäten, „Straßenbegleitgrün“). Dabei überwiegen Gärten, von deren Gestaltung auch der Normalgärtner etwas mitnehmen kann.

Erstaunlich, insbesondere angesichts der langen Zeit, ist die Homogenität der Entwürfe. Wirtz Spezialität ist ganz klar das Schöpfen von Räumen überwiegend mit Gehölzen: Hecken, geschnittene Bäume, häufig beides nebeneinander aufgereiht, vieles sehr architektonisch zu gebäudeartigen, aber auch frei fließenden Formen geschnitten. Viele Abbildungen stammen denn auch folgerichtig aus Spätherbst und Winter, so dass die Strukturen ganz klar, geradezu nackt, zur Wirkung kommen.

Andere Pflanzen („Blumen“) kommen auf den Photos fast gar nicht vor, laut Text enthalten die Buchsparterres aber schon mal auch Stauden. Etwas häufiger kommt ein wenig Farbe mit Rosen, Rhododendron, Viburnum, Cornus und auch mit Frühlingsgeophyten hinein. Dramatische Farbeffekte werden mit herbstfärbenden Gehölzen erzielt. Überhaupt werden neben den geformten Allerwelts-Heckenpflanzen (Buchs, Buche, Hainbuche, Feldahorn, Eibe) viele interessante Solitärgehölze verwendet.

Häufig wird Wasser eingesetzt; vermutlich sind Wassergräben in der nächsten Umgebung - Belgien, Niederlande - einfach Teil der Landschaft und werden eingearbeitet und durch künstliche Wiederholung enorm in der Wirkung gesteigert. Auch hier läßt sich ganz viel abgucken, auch wenn leider kein einziges Wort zur Technik gesagt wird.

Ich habe mir dieses Buch nach Besichtigung zu Weihnachten geschenkt und bin immer noch begeistert. Die eine oder andere Idee wird vermutlich in meinem Garten umgesetzt werden…

Anmerkungen der Verfasserin:
Angesichts des erheblichen Preises würde ich empfehlen, das Werk erst einmal anzusehen. Ich habe einen Buchladen aufgetrieben, der es vorrätig hatte. Bester Tip: Spezialbuchhandlungen für Kunst und Architektur. Das Buch unterliegt nicht der deutschen Preisbindung. Wegen der unterschiedlichen Wechselkurse und Lieferbedingungen lohnt sich der Vergleich zwischen in- und ausländischen Anbietern. Englisch - flüssig geschrieben, gut und leicht zu lesen - aber sowieso sehr wenig Text.
Zielgruppe:
a.)  zum Angucken: alle, die sich für Gartengestaltung auch auf größeren Skalen interessieren, für die üppige Verwendung von Gehölzen und Wasser.
b.) zum Kaufen wie a.), für Bilderbuch- und Gehölzliebhaber.


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