Eine Garten-pur Empfehlung

 

 

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Ein Garten im Winter

Ein Garten im Winter

von Eluned Price (Autor) und Clive Nichols (Fotos)
Christian Verlag 1997

gebunden, 128 Seiten

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„Ja, es liegt sogar eine unbestimmte Schönheit in der winterlichen Kargheit, ein Gefühl, das dieser Jahreszeit irgendwie angemessen erscheint – gleich der japanischen Vorstellung von fusoki-shugi -: der Ästhetik des Unvollkommenen, der Wahrnehmung der Schönheit dessen, was weggelassen und nicht einbezogen wurde.“ S.6

„Man muss einen winterlichen Garten in minimalistischer Weise betrachten und ein Gespür für die Formen sowie das Dramatische haben … vereinfacht ausgedrückt: Man muss die Vorzüge einer simplen Strichzeichnung gegenüber denen eines Ölgemäldes erkennen.“ S. 7f


Die Autorin stellt Möglichkeiten der Gestaltung winterlicher Gärten an Hand von Beispielen (durchwegs auf den britischen Inseln gelegen) vor, die sie genau bespricht, ja fast seziert. Sie vergleicht verschiedene Gestaltungsweisen direkt, um aufzuzeigen was Ansätze unterscheidet, welche Aspekte gleich sind, obwohl das visuelle Ergebnis sehr verschieden ist. Nichtsdestotrotz ist, wie obige Zitate andeuten, der Schreibstil flüssig und animiert zum Weiterlesen.

Schwerpunkte des Buches sind Struktur, Bepflanzung sowie Romantik, immer zuerst in einer Einleitung allgemein behandelt (Price erläutert übrigens ihr Verständnis mehrdeutiger Begriffe, z.B. von „Romantik“, was den Wert des Buches erheblich steigert). Weitere ausgewählte Aspekte die vertieft werden sind z.b. Winter & Sommer¹; Gräser; und im Bereich Romantik „geheimnisvolle“, „opernhafte“, „kraftvolle“ oder „geistreiche“ Gestaltungen.

Da sich das Buch mit ästhetischen Aspekten beschäftigt, finden sich keine Pflanzpläne, bzw pflanzenphysiologische oder -soziologische Aspekte. Die wichtigsten Pflanzen werden im Abschnitt „Empfehlenswerte Pflanzen“ näher vorgestellt. Wie immer bei britischen Gartenbüchern ist zu beachten, dass diese nicht alle in Mitteleuropa winterhart sind.

Wie bei Clive Nichols zu erwarten, ist das Fotomaterial² erstklassig, und ergänzt den Text kongenial (die Autorin erwähnt auch, dass sie und Nichols Dinge auf gleiche Weise sehen, in Gärten den gleichen Blickpunkt, den gleichen Rahmen, den gleichen Mittelpunkt wählen). Netterweise sind die Fotos so nah bei den auf sie bezugnehmenden Textstellen plaziert, dass zu häufiges blättern entfällt. Der jeweils dargestellte Garten, und (meist) auch die wichtigsten abgebildeten pflanzen werden in der Bildunterschrift angesprochen.

 

 

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