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Der Start in die Makrofotografie

Der Start in die Makrofotografie

von Gutekunst, Valentin
Schlütersche Verlagsgesellschaft / Humboldt 1. Aufl. 2018

broschiert 224 Seiten

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Das Büchlein „Der Start in die Makrofotografie“ von Valentin Gutekunst besteht aus drei Teilen. Ich beginne bewusst mit dem zweiten Teil, dem „Workshop“, denn er bildet den wichtigsten und auch besten Teil des Buches. Hier stellt der Verfasser auf 75 Seiten eigene Makrofotos vor, und zwar auf jeder Seite eines, ergänzt durch Angaben zur verwendeten Ausrüstung und zur Umsetzung. Der Workshop ist in vier „Welten“ gegliedert: Makrowelt Wiese, Makrowelt Wald, Makrowelt Gewässer und Makrowelt Winter – allesamt Naturfotos, mit Schwerpunkt Insekten! Andere Makrowelten kommen leider nicht vor.

Der dritte Teil des Buches zeigt alle Workshop-Fotos in groß. So kann man durch die Fotoseiten blättern und sich inspirieren lassen. Wenn man dann wissen will, wie ein bestimmtes Foto gemacht wurde, findet man im Workshop die entsprechenden Hinweise. Das ist eine gute Methode, um sich in das Gebiet der Makrofotografie anhand praktischer Beispiele einzuarbeiten.

Allerdings macht Gutekunst bei einigen Fotos Angaben, die in dem Buch nur sehr knapp erklärt werden. Zum Beispiel zu dem eindrucksvollen Foto einer Krabbenspinne (S. 53 bzw. 126) heißt es lapidar: 28 mm Objektiv in Retrostellung, f/5,6, ISO 100 1/160 s, Focus Stack aus etwa 10-15 Einzelbildern. Einem Anfänger, der nicht weiß, was Retrostellung oder Focus Stack sind, wird mit den folgenden paar Sätzen zur Umsetzung nicht wirklich geholfen – aber immerhin weiß der Anfänger dann, in welche Richtung er weiter recherchieren muss.

Das leitet über zum ersten, allgemeinen Teil des Buches. Hier handelt Gutekunst zunächst auf 16 Seiten die Ausrüstung und die Kamera-Einstellungen ab. Das ist ziemlich komprimiert, aber es werden m.E. die wichtigsten Aspekte genannt. Für den absoluten Anfänger sind die Informationen möglicherweise etwas knapp gehalten. Z.B. dürfte nicht jeder auf Anhieb verstehen, was Gutekunst etwa über die Sensorgröße schreibt. Den allgemeinen Teil beschließen 10 Tipps von „Schau genau hin“ über „Spiele mit der Schärfe“ und „Sei geduldig“ bis zu „Informiere dich“. Auch diese sind sehr knapp gehalten. Z.B. wären in Tipp 4 „Stell das Motiv richtig frei“ sicher ein paar Sätze zur Schärfentiefe und Objektivbrennweite sinnvoll gewesen.

Insgesamt liegt dem Buch „Der Start in die Makrofotografie“ ein wirklich guter Ansatz zugrunde, nämlich der des Workshops mit vielen Bildbeispielen und praktischen Hinweisen zur Umsetzung. Das ist inspirierend, und der Interessierte kann so auch vieles verstehen … aber leider schwächelt das Büchlein etwas im Detail und im ziemlich knappen allgemeinen Teil. Mit ein paar Abstrichen ist das Buch durchaus auch für Anfänger geeignet, die allerdings bei dem einen oder anderen Foto sich noch weiterer Informationsquellen bedienen müssen. Aber wozu gibt es das Internet .... und die informative Website des Autors: www.makrotreff.de. Fortgeschrittenen Makrofotografen bietet das Buch m.E. zu wenig.

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