Eine Garten-pur Empfehlung
Der Taigajäger Dersu Uzala (Usala)
von Arsenjew, Wladimir
Unionsverlag Zürich
1. Aufl. 2003
Taschenbuch 319 Seiten (mit Abb.)
Auf einer Landerkundungsexpedition nördlich von Wladiwostok im Ussuri-Gebiet lernt der russische Offizier Wladimir Arsenjew 1902 den Jäger Dersu Uzala kennen, der die kleine Expedition als Führer, Berater, Spurenleser und Dolmetscher begleitet.
Arsenjew und Dersu Uzala vom Volk der Golden werden bald Freunde. Dersus Fähigkeiten, Spuren zu lesen und die Zeichen der Natur zu deuten, verblüffen Arsenjew (und den Leser) immer wieder aufs Neue. Das Buch vermittelt viel von der animistischen Weltsicht des Tataren, für den die Tiere genau so ‚Leute’ sind wie wir, ja für den auch Feuer und Wasser lebendig sind. Arsenjew beschreibt die Natur und die Erlebnisse in den Bergen und in der Taiga so spannend und intensiv, dass der Leser ganz eintauchen kann in diese Welt im fernen Osten zwischen Russland und China.
Dersu Uzala begleitete Arsenjew noch auf weiteren zwei Expeditionen, die ebenfalls in dem Buch beschrieben werden.
Auch wenn es sich bei diesem Buch genau genommen um Reiseberichte handelt, so liest es sich doch wie ein sehr guter Roman. Absolut lesenswert.
Akira Kurosawa hat das Buch verfilmt (Japan / UdSSR 1975), deutscher Titel: 'Uzala der Kirgise' – m.E. durchaus sehr sehenswert, auch wenn Dersu Uzala kein Kirgise, sondern ein Golde war ...
Anmerkung:
Ich kannte den Film bereits, als mich Susanne im Thread TV-Tipps Post #30 auf das Buch aufmerksam machte. – Danke, Susanne, für ein paar Abende pures Lesevergnügen!
Hier noch ein Zitat von Susanne, die an der Entstehung einer ersten deutschen Ausgabe dieses Buches maßgeblich beteiligt war:
"Wer sich für schöne Bücher mit künstlerischen Illustrationen interessiert, der kann mal versuchen, die Ausgabe des Dersu Usala mit Grafiken von Holger Runge zu bekommen. Gibt's wahrscheinlich aber nur noch antiquarisch."
Erwähnt werden sollte auch Gisela Churs (früher Gisela Töppe), die wohl erste Übersetzerin der Arsenjew-Vorlage ins Deutsche.
Dann muss noch auf die Schreibweisen hingewiesen werden: Gebräuchlicher ist Uzala, auch wenn Usala wahrscheinlich richtiger ist.