Eine Garten-pur Empfehlung
The Reference Manual of Woody Plant Propagation: From Seed to Tissue Culture: A Practical Working Guide to the Propagation of over 1100 Species
von Dirr, Michael A.; Heuser, Charles W., Jr.
Varsity Press, Inc., Athens, Georgia
1. Auflage, 1987
Paperback, 239 Seiten
Der Name Michael A. Dirr bürgt ohnehin schon für Qualität dendrologischer Werke. Aber in diesem gemeinsam mit Charles W. Heuser Jr. verfassten Buch wird noch ein Quäntchen oben drauf gelegt. Präsentiert wird eine Abhandlung, die umfassender nicht sein könnte.
Im ersten Teil des Buches wird in jeweils eigenen Kapiteln genauestens die Vermehrung von Gehölzen mittels Saatgut, Stecklingen und Steckholz, Veredlung und schließlich Gewebekultur beschrieben. Wohlgemerkt nicht oberflächlich, sondern genau. So wird beispielsweise beim Saatgut die Bedeutung der Herkunft, der Sammlung, der Aufbereitung, Lagerung und Behandlung beschrieben. Selbst die Dormanz bleibt nicht außen vor. Noch ausführlicher wird es bei der Stecklings- und Steckholzvermehrung, die Veredlung wird mit zahlreichen Grafiken veranschaulicht. Das letzte Kapitel versucht schließlich noch, dem Leser die Gewebekultur näher zu bringen.
... und dann gehts los: der zweite Teil des Buches nennt sich nicht zu unrecht "Encyclopedia". Die Vielzahl an Gehölzen wird - geordnet nach den wissenschaftlichen Namen - behandelt. Jeweils für das gerade behandelte Gehölz werden alle praktikablen Vermehrungsmethoden erläutert. Auch hier gilt wieder: nicht allgemeines Gewäsch, sondern wirklich hochspezifische Information. Es wird jeweils bis auf Varietäts- bzw. Kultivarebene erläutert, was zu tun ist.
Das i-Tüpfelchen machen dabei schließlich die vielen eingewobenen persönlichen Informationen aus. Ob zum Beispiel einer der Autoren schon mit dieser oder jener Methode Erfolg (und auch genau welchen) hatte. Wie speziell dieser oder jener Same zum Keimen zu bringen ist, bzw. ob bei den Sämlingen Variationen zu erwarten sind, oder eben nicht. Auch welches Gehölz sich wie hartnäckig der Vermehrung verweigert, wird genauso wenig verschwiegen, wie die spezifischen Zeipunkte für Stecklings- bzw. Steckholznahme etc. Selbst wenn es mal keine gesicherten Information gibt, wird ein aufschlussreicher Hinweis geliefert.
Abgerundet wird das Ganze durch einen Index mit wissenschaftlichen und einen mit gewöhnlichen (englischen) Namen. Die Tatsache, daß das Buch sich auf dem Stand von 1987 befindet, tut der Nützlichkeit keinen Abbruch.
Fazit: Dieses Buch ist sein Geld wert, zumal man es ein Gärtnerleben lang immer wieder zur Hand nehmen wird.